Wiederholung von Mustern und Bindungserfahrungen der Kindheit.

Sigmund Freud hatte 1920 in seinem Aufsatz Jenseits des Lustprinzips verschiedene Formen der Wiederholung dargestellt, die zum Teil in unlustvollen Erfahrungen, wiederholten Leiderlebnissen und Reinszenierungen schockhaft erlebter Momente einen nicht lebensbejahenden “Trieb” in uns vermuten ließen.

Aktuelle Forschungen zur Wiederholung erlebter Erfahrungen (emotionaler) Schocks und Traumen z.B. (Peter Levine als Traumaforscher sei als Beispiel genannt), erzählen die gleiche eigentümliche Art menschlicher Psyche, auch schlechte Erlebnisse, oder neutraler formuliert, überhaupt emotionalen Erlebnisse und Bindungen zu wiederholen, zu reinszenieren.

Als Kinder sind wir in der Regel sehr emotional, womöglich viel tiefer mit unseren Gefühlen (in beide Richtungen, die positiven wie die negativen) verbunden; wir sind sozusagen eins mit ihnen, während die rationale Schicht, die auch zum Teil aus der frühen Schicht der Emotionen Nahrung findet, später gebildet wird. Auch als Nachahmung und Wiederholung unserer “Kultur”. Einige Therapeuten sprechen vom kulturellen Atom, um anzudeuten, dass Glaubenssätze einer Kultur wirkungsmächtig (wenn auch meist unbewusst wirksame Faktoren) sind, unser Verhalten zu steuern.

So scheint es nicht von der Hand zu weisen, dass Kulturen sich durch einen unterschiedlichen Umgang mit Familie und Gemeinschaft und auch in der Lebensfreude unterscheiden können. Nicht unabhängig vom Grad der Industrialisierung ist meist auch ein größerer Grad an Gemeinschaft in ärmeren Ländern, vielleicht sogar verbunden mit mehr Lebensfreude? zu beobachten, der zurückwirkt auf das individuelle Erleben.

So wiederholt eine Kultur in einem größeren Maßstab Vorschriften, Erlaubnisse, die in das Individuum eingeschrieben sind, durch Erziehung, Bildung und Institutionalisierung im weiteren Sinne.

In den 70er Jahren wurden in Deutschland den Eltern empfohlen, ihre Kinder nicht zu stillen, sie nur mit der Flasche großzuziehen, sie zu bestimmten Rhythmen zu wecken, und jeweils zu bestimmten Uhrzeiten regelmäßig zu füttern, statt, wie es heute üblicher ist, die Bedürfnisse des Babys versuchen zu erfüllen; hat es Hunger, hat es Schmerzen, was braucht es? Mit dieser Haltung entsteht sicherlich eine tiefere Verbindung zur Mutter, die die emotionalen Bedürfnisse des Kindes fühlen kann (im Idealfall), und das Kind entwickelt eine sichere Bindung. Es genießt in einem frühen Stadium das Leben, könnte man sagen, da die Versagungen, sobald es “oberflächlich” behandelt wird, nach Uhrwerk beispielsweise gefüttert wird, darin besteht, nicht seine wahren Bedürfnisse (die natürlich anfangs recht banal wirken mögen) erfüllt bekommt. Es werden die der kulturellen Übereinkunft eingeprägt.

Wir könnten nun fragen, zu wieviel Prozent dies bei uns selbst der Fall war (natürlich ohne eine Schuldanklage an die eigene Mutter).

Spüren wir hinein; zu wieviel Prozent haben wir bereits als Baby unsere Bedürfnisse nicht erfüllt bekommen?

Spüren wir eine Zahl? Lassen wir sie uns zeigen von unserem Unbewussten, von unserer Seele.

Und stellen wir uns einmal vor, wie wäre es bei Null Prozent? Wie wären wir dann?

Verbinden wir uns einmal mit den Anteilen in uns, die von unseren Eltern, von unserer Mutter, von unserem Vater (vielleicht auch kulturell) abgelehnt wurden.

Lassen wir sie in uns “auferstehen”.

Bitten wir Gott und die Engel nun diese Anteile zu heilen und zu integrieren. Vielleicht sind es wütende Anteile, Anteile, die förmlich abgespalten werden mussten, damit wir die Liebe unserer Eltern erhielten. Wir wiederholen zum Teil im Leben auch diese Abspaltungen in gewisser Weise. Zum Beispiel, indem wir uns dominante Partner/innen Arbeitskollegi/nnen anziehen, mit denen dies Rollenspiel aus Macht und Ohnmacht schlicht wiederholt wird.

Denken wir an die Beobachtungen Freuds, so wird klarer, dass ein Anteil in uns scheinbar neutral (auch das Schlechte) auf der Bühne des Lebens wiederholt – und zwar in Beziehungen und sogar fast als Auftrag der Psyche – Sigmund Freud nennt ein Beispiel einer Frau, die 3 mal in Folge Männer heiratet, die jeweils kurz nach der Hochzeit versterben. Ein anderer Fall ist der, den Peter Levine aus der klinischen Psychiatrie beschreibt, in die ein Vietnam Veteran eingewiesen wird, nachdem er an jedem 7. Juli insgesamt 5 mal eine Tankstelle überfällt (allerdings unbewaffnet). Als unbewusstes Muster wird bei ihm aufgedeckt, dass am 7. Juli in Vietnam sein bester Freund neben ihm stirbt; er reinszeniert dieses Trauma, in dem er sich regelmäßig verhaften lässt, stellen lässt von der Polizei – die Polizei steht sozusagen für die ausweglose Situation in Vietnam, bei der der Vietkong die Truppe umstellt hatte und viele seiner Kameraden gefallen sind, so eine mögliche Deutung der Reanimation.

Andere Beispiele sind Unfälle, die als Kind erlebt wurden und beinahe identisch im Erwachsenenalter ablaufen, so als ob unser psychischer Apparat ein unbewältigtes Trauma (meist abgespalten) wieder aufführt, leider ohne es einer tieferen Bearbeitung oder Erlösung zuzuführen, es sei denn wir erkennen den fast symbolischen Charakter der Wiederholung und sehen die wahre Ursache, so dass sich im Ursprung der (emotionale) Schmerz, das Trauma erlösen kann.

Dies kann durch gezielteres Wiederbeleben des Traumatischen, bewusst statt unbewusst reinszeniert, könnten man vielleicht sagen, in therapeutischer Begleitung, in Begleitung der Engel und Erzengel und in Hypnose gut geheilt werden – in einem Zustand unseres Gehirns also, der fast wie im Schlaf, die Ereignisse besser, tiefenentspannt bewältigen kann.

Dieser Zustand, der beispielsweise auch im sogenannten REM-Schlaf erreicht ist, wird durch regressive Methoden induziert, die das System den Schock reprozessieren und die Energie des Ereignisses verarbeiten (Freud würde sagen binden) lassen.

Ungebundene Energie, die das System belastet, könnte zu den Wiederholungen beitragen, die die gleiche Energie des schockhaft Erlebten wieder aufführen lassen.

Unser Gehirn, unser Unbewusstes sind ähnlicher einer reinszenatorischen Bühne zu verstehen, die meist unbewusst Ängste, Stress, unbewältigte Konflikte unserer Kindheit (induziert durch Konflikte unserer Eltern in uns – das Stichwort wäre hier Nachahmung der Verhaltens- und Glaubenssmuster der Eltern) wieder aufführen lässt. Dies muss dem Menschen manchmal auch als schmerzhaft (da unbewusst unbewältigt) vorkommen.

Dies gilt für Konflikte wie Traumen, und um dies noch genauer zu sagen, speist sich ebenso aus täterhaften Anteilen der Eltern. Die Täteranteile unserer Eltern wiederholen sich (manchmal in abgeschwächter Form) sowohl auf die eigene Person bezogen als auch nach außen in subtiler Weise. Wir wiederholen den Umgang, den unsere Eltern und Erzieher/innen mit uns hatten im Umgang mit uns selbst und mit anderen. So kann es zu Reanimationen kommen, die nicht immer friedlich verlaufen im zwischenmenschlichen Bereich. Dies läuft meist halb- oder unbewusst, so dass die wahre Ursache, der Ursprungskonfikt, der Machtkampf zwischen den Bedürfnissen des Kindes und denen der Eltern oder der Kultur nicht greifbar bleibt. Auch dies müsste sichtbar werden, damit ein anderer Umgang, ein befreiter Umgang mit den Gefühlen, statt Reanimation von gelebtem Umgang, eingeübt werden kann.

Die Seelen stellen sich ihrerseits zur Verfügung, meist auch aus Vorleben getriggert, uns Macht und Ohnmacht zu demonstrieren oder unsere unbewältigten Konflikte um Autorität zu spiegeln.

Noch diffiziler ziehen wir uns meist Menschen an, die ähnlichen Schmerz, ähnliche Konflikte erlebt haben und einen ähnlichen Umgang mit Gefühlen pflegen, wie wir.

Wir bitten einmal Gott und die Seele uns zu zeigen, zu wie viel Prozent wir diese Konflikte auf der Bühne des Lebens noch aufführen.

Sind wir bereits bei Null Prozent?

Ansonsten bitten wir, diese Null Prozent einmal zeigen zu lassen von den Engeln und der Seele. Wie fühlt sich dies an?

Sind wir dann frei von Reanimtation schlechter Gefühle in uns?

Spüren wir, wie Gott und die Engel und Mutter Maria zum Beispiel wirken und uns in unsere geheilte Fassung bringen. Frei von unterdrückten Gefühlen.

Wie fühlt sich dies an?

Spüren wir dies?

Wir können uns auch vorstellen, in welchen Situationen unsere Eltern zu streng oder zu ängstlich mit uns waren (oder am anderen Pol zu gleichgültig, ignorierend).

Stellen wir uns vor, falls unsere Mutter uns ermahnt hat, wie wir reagiert haben.

Waren wir traurig oder wütend?

Bitten wir Gott und die Engel nun, die Energien von dem Elternteil zu lösen und in Harmonie zu verwandeln. Wie fühlen wir uns dann? Bitten wir Gott und die Engel und Mutter Maria oder an weitere Meisterinnen und Meister zu Hilfe, uns bereits als Kind die spirituelle Hilfe zu geben, die wir brauchen, um unsere Gefühle zu heilen. Um uns nicht zu verstecken in der Situation, uns kleiner zu machen (oder am anderen Pol – ins Rebellentum zu gehen).

Wer sind wir, wenn wir dies nicht erlebt hätten? Lassen wir uns dies von Gott zeigen.

Spüren wir so etwas wie eine erlöste Fassung in uns, die schon freier von Reanimationen ist?

Geben wir uns die Erlaubnis, so zu sein, wie wir sind.

Spüren wir die Gnade Gottes, und sie wirkt.

Man könnte sagen, dass der Logos die Psyche zu durchdringen versucht, aber doch auf Vergleiche und Thesen gestützt bliebe, ja sogar geprägt durch Psyche und das kulturelle “Besondre” einen blinden Fleck hat, so nicht eine Instanz (Gott und die Seele) sagen oder fühlen lassen, ob Wahrnehmungen stimmen. Der Logos, also der Verstand und im weiteren Sinne das Verstehen wollen von tiefen Schichten und Reanimationen in uns, benötigt selbst eine Überprüfung, kann Ausdruck einer Wiederholung sein. Wir kennen forschende Kinder, die Doktor und Patient spielen, die die Welt erforschen (beherrschen) möchten – und im weiteren Sinne, die der Welt eine Bedeutung in Bezug auf die Psyche geben, Vorlieben, Abneigungen, die scheinbar urwüchsig, aber teils übernommen, nachgeahmt sind, und teils aus Vorleben stammen. Selbst die Annahme, dass sich etwas wiederholt, scheint bei näherer Analyse meist plausibel, müsste aber, so sich nicht quasi durch die Hintertür die Vorstellung von etwas einschleichen soll, durch eine Instanz wie Seele oder Gott überprüft werden. Der innere Antreiber, der innere Erzieher – möchte in uns die Überhand gewinnen und die Psyche deuten und beherrschen. Dieser Anspruch scheitert meist daran, dass die Psyche eben zu unbewussten Handlungen neigt, die sich meist auf emotionale Weisen und Handlungen (bis hin zu irrationalen) ausdrücken. So müsste jeder Gedanke analysiert werden, ob er nicht Ausdruck eines verhinderten Selbst ist, das bereits in die Sprache die Herrschaft des Systems, aus dem es stammt, aufnimmt. Sprache muss sich selbst aufklären, darf nicht indoktrinieren, vorschreiben (und somit den Stress der Kindheit wiederholen).

Um es plastischer zu schildern, warum tun meist nicht viele Menschen einfach das, was sie möchten, was ihnen am Herzen läge? Fühlen sie ihr Herz nicht mehr? Durften sie es durch verbale Verbote oder durch frühkindliche Geschehnisse nicht mehr spüren, vielleicht nicht mehr spüren als ihre Eltern?

Was hält sie ab, sich unverstellt ihrem Gefühl zu widmen und aus diesem zu handeln, denken – und meist Arbeit / Beruf zu wählen? Ja sogar festzuhalten an den Normen, die Gesellschaft und Kultur vorzugeben scheinen.

Wollen wir “dazugehören”?

Oder “sicher” sein?

Oder spielt das Karma eines Menschen eine Rolle?

Wobei nicht zu unterschätzen wäre, dass Karma meist identisch mit den eingeprägten Mustern und Verhaltensweisen der Ahnen eben in die Bereich führt, die wiederholen lassen, was den Schmerz verursachte.

So verhält sich Wiederholung von unbewusstem Schmerz in der emotionalen Bindung zur Mutter oder zum Vater zu gewissen Teilen kongruent zu karmischen Aufgaben der Seele.

Und um in den tiefen Resonanzen der Psyche “zu sprechen”, senden diese unbearbeiteten Wiederholungen oder Konflikte und Traumen an die anderen Teilnehmer im Spiel.

Solange bis die Resonanz eines Musters wie Flucht (vor Mutter) oder Aggression (auf den Supermarktboden schmeißen) nicht gelöst werden, resoniert dies Feld als Energie und zieht das “Lernthema” in Form von Spiegelungen, Machtkämpfen mit anderen förmlich an. (Bereit dafür stellen sich meist Seelen, die aus Vorleben noch altes Karma mit uns aufzulösen haben). So ist dies doppelt bedeutend wie meist doppelt unbewusst – der Ursprungskonflikt muss sowohl in der Psyche als auch auf Seelenebene gestoppt, geheilt, durch mehr Gefühl für sich selbst ersetzt werden.

Ein Beispiel: unterdrückt ein Mensch (ein Kind) Wut, so kann es sein dass er oder sie wütende Menschen trifft, die förmlich die unterdrückte Wut spiegeln, und die meist auch dominanter agieren, also Macht haben möchten (ob sie diese erhalten ist für die Reanimation in gewisser Weise unbedeutend).

Die Wiederholung “arbeitet” ohne bewusste Einmischung (des Logos).

Gleichwohl können wir spüren, wieviel wir an diesen Ohnmachtsgefühlen und unterdrückten sonstigen Gefühlen wiederholen.

Lassen wir uns auch hier eine Prozentzahl zeigen.

Sind dies mehr als 10 Prozent, sollten wir häufiger diese Reanimationen anschauen, das wütende Kind in uns annehmen, und seine Wut ernst nehmen, die es einst unterdrücken musste. Es wollte vielleicht frei sein und glücklich, sich geliebt fühlen und gleichzeitig wahrscheinlich “brav”, weil es dann Aufmerksamkeit oder Anerkennung bekam.

Selbst “kleine” Erziehungsmaßnahmen können in diesem Sinne zu einer Reanimation führen von erlebtem Stress.

Bitten wir Gott und die Engel und Mutter Maria, auch diese Nuancen in uns auszubalancieren, so dass das Gefühl entsteht, immer geliebt zu werden.

Geben wir jede für uns schlechte Reanimation in Gottes Hände.

Spüren wir, wie wir ohne diese Reanimationen wären und sind.

Wie fühlen wir uns dann?

Können wir in uns jedes Gefühl zulassen?

Bitten wir Gott und die Engel zu HIfle diese Gefühle wieder zu spüren, die wir vielleicht noch unterdrückt haben, die nicht mehr gefühlt werden wollten.

(Scham- oder Schuldgefühle, Gefühle wie Wut oder dass eine Bezugsperson uns nicht so geliebt hat, wie wir es gebraucht hätten?).

Bitten wir Gott und Mutter Maria unser inneres Kind wieder zu dem wahren Gefühlen zu führen, die des Eins-Seins mit Gott und der Seele, und die der Geborgenheit und Sanftheit Gottes in uns, damit wir frei(er) werden, auch in die Sprache hinein, in die Sprache über uns, über unsere Gefühle.

Liebe und Frieden fließen durch Gott und die Seele und die Engel und Erzengel ein, und die Missbrauchserfahrungen heilen in uns, die emotionaler Natur sein können, in dem Sinne, dass die Bedürfnisse der Eltern wichtiger seien, als die des Kindes.

Und alle frühkindlichen Bindungsstörungen heilen, bis in den Mutterbauch, bis in die Geburtsmonate hinein. Hierzu können wir auch die Engel und Erzengel bitten.

Und wir spüren die Liebe Gottes in uns, und sie heilt uns.

Lassen wir dies wirken und ruhig öfter innerlich schauen und wahrnehmen, ob noch verletzte Anteile in uns sind, die Wiederholungen auf der Bühne des Lebens aufführen in uns.